Rettungshundesport

Teile der Suchhundegruppe unseres Vereins - Fährten-/Fläche-/Mantrailinggruppe 2020
Verweisübung - zentrale Übung bei den Rettungshunden.

Was sind die Anforderungen für Mensch und Hund im Rettungshundesport?

Im Rettungshundesport trainiert das Team aus Hund und Mensch das Finden von Personen.
Die Aufgaben in den fünf Sparten des Rettungshundesports

- Fährtensuche (RH-F),


- Flächensuche (RH-FL),


- Trümmersuche (RH-T),


- Lawinensuche (RH-L) und


- Wasserrettung (RH-W)

sind realen Einsatzsituationen von Rettungshunden nachempfunden. Die Rettungshundesportprüfung stellt eine sportliche Variante in der Rettungshundeausbildung für Realeinsätze dar, da im Rettungshundesport keinerlei rettungstechnische Ausbildung der HundeführerInnen enthalten ist, wie z.B. Erste Hilfe, Orientierungsvermögen, Umgang mit technischer Ausrüstung usw. Dafür ist die Ausbildung in einer Katastrophenschutzeinheiten notwendig.

Hier im HSZ Homburg-Kirrberg bieten wir aufgrund der örtlichen Gegebenheiten derzeit lediglich die Sparten Fährten- und Flächensuche an.

Geeignet für den Rettungshundesport sind alle Hunderassen. Die Sozialverträglichkeit des Vierbeiners gegenüber Menschen und Hunden ist jedoch eine Grundvoraussetzung. Sowohl für Hund als auch Hundeführer ist Ausdauer, sowohl im physischen, als auch im psychischen Bereich gefordert. Hundeführer und Hund müssen auch körperlich in der Lage sein, in unwegsamen Gelände und bei schlechten Witterungsverhältnissen zu suchen. Hier kann es für sehr kleine, aber auch sehr große Hunderassen, aufgrund ihrer körperlichen Konstitution, Einschränkungen geben. Grundsätzlich eignen sich aber alle Rasse- und Mischlingshunde, die eine entsprechende Arbeitsbereitschaft erkennen lassen. Auch angemessene Schutzausrüstung für den Hundeführer gehört im Rettungshundesport von Beginn an mit dazu.

Ausbildungsinhalte im Rettungshundesport

Basis aller Suchaufgaben ist das Finden und Anzeigen von vermissten Personen. Die gefundene Person darf dabei keinesfalls durch den Hund belästigt werden. Der Aufbau des Anzeigeverhaltens ist daher eine wichtige Säule der Rettungshundeausbildung. Das Formen und Festigen der Anzeige in allen erdenklichen Situationen begleitet das Training kontinuierlich.

Daneben wird die Lenkbarkeit des Hundes, seine Suchmotivation und Kondition aufgebaut, und auch der Hundeführer wird gefordert, sich das Suchgebiet taktisch einzuteilen und über die gesamte Suchzeit den Überblick zu bewahren. Typische Witterungssituationen, die ganz einfach mit offen sitzenden oder liegenden Personen beginnen, bis hin zu komplizierten Geruchsfeldern, die als Tiefen-, Höhen- oder Dunkelverstecke angelegt, Geruchsüberlagerungen beinhalten können etc., werden trainiert, so dass der Erfahrungsschatz von Hund und Mensch stets anwächst. Dazu kommen ständig wachsende Anforderungen an Trittsicherheit und Nervenkostüm und immer wieder wechselnde Suchgebiete. Daher bleibt das Training dauerhaft abwechslungsreich und spannend.

Da Rettungshundesport immer auf der Kooperation des Hundes mit dem Menschen aufbaut, wird in jeder Rettungshundeprüfung im Bereich „Unterordnung und Gewandtheit" der Gehorsam und die Geschicklichkeit des Hundes, wie zum Beispiel das Überwinden unterschiedlicher Hindernisse, überprüft. Diese Übungen sind an den Einsatzbedingungen ausgerichtet. Dabei lernt der Hund, sich in verschiedenartigem Gelände sicher fortzubewegen und sich jederzeit, auch auf Distanz vom Hundeführer, lenken und leiten zu lassen. Dazu gehört in der Stufe Eignungstest (RH – E) folgende Übungen:

- Leinenführigkeit und Freifolge (Schema vergleichbar BH-Prüfung)


- Gehen durch eine Personengruppe mit angeleintem Hund


- Durchqueren eines 6m langen Tunnels


- Begehen von unangenehmem Material


- Tragen und Übergeben des Hundes


- Ablegen des Hundes unter Ablenkung


- Überqueren einer starren Holzbrücke


- Überqueren von 3 verschiedenen Hindernissen

In den Prüfungsstufen (RH – A) und (RH – B) kommt dazu:

- Freifolge und Gehen durch eine Personengruppe mit frei folgendem Hund

- Distanzkontrolle (Entfernung ca. 40 Meter)


- Bringen zu ebener Erde (apportieren)


- Überqueren einer beweglichen Fassbrücke


- Überqueren einer liegenden Leiter


- Lenkbarkeit auf Distanz (Detachieren) Entfernung ca. 45 Meter

Bei den sportlichen Wettkämpfen kommt es dann insbesondere auf Präzision, Geschwindigkeit, Arbeitsfreude des Hundes und eine harmonische Teamleistung an. Die Sportprüfungen im Rettungshundebereich unterliegen der internationalen Prüfungsordnung für Rettungshunde (FCI / IRO). Mit der im Jahr 2012 neu in Kraft getretenen, reformierten Prüfungsordnung wurden die Anforderungen an die Allgemeine Prüfungsordnung der Kathastrophenschutz-Hilfsorganisationen in verschiedenen Bereichen angepasst.

Voraussetzung für die Rettungshundesportprüfungen ist eine bestandene Begleithundeprüfung. Die Rettungshundesportprüfungen werden je nach Schwierigkeitsgrad in

- Rettungshundeeignungstest (RH-E)

- A- Prüfung (RH-A) und


- B-Prüfung (RH-B) unterteilt.

Über die entsprechenden Landes- und Deutschen Meisterschaften qualifizieren sich die Teams für die jährlich stattfindende IRO-Weltmeisterschaften und die alle zwei Jahre stattfindende FCI-Weltmeisterschaften.

Impressionen aus dem Rettungshundesport: